„Du gehst durch das Tor und erinnerst dich wieder daran, wer du in Wirklichkeit bist.“
„Fiorente ist ein Ort der Rückbesinnung. Die Verbundenheit des Menschen mit der Natur wird wieder spürbar, die eigene Wesensnatur – die Seele – sichtbar.“
DER WEG …
Unser Anliegen ist es, dieses uns anvertraute Stück Kulturlandschaft auf dem Montalbano ökologisch und nachhaltig zu bewirtschaften und die Schönheit und Bedeutung, gleichsam die ´Seele` dieses Raumes bewusst erfahrbar zu machen.
Als Landschaftsarchitekt und Landschaftsökologin, die wir uns schon seit Jahrzehnten mit den Fragen einer nachhaltigen Entwicklung von Natur und Landschaft auseinander setzen, sind wir überzeugt, dass Landschaft nicht auf die Funktion ́Produktionsstätte` reduziert werden kann und darf. Denn Landschaft ist mehr – Landschaft kann auch Raum sein für Kunst und Kreativität. Landschaft ist Lebensraum und gleichzeitig Information. Und eine intakte, vielfältige Landschaft ist daher nicht nur schön; sie wirkt zudem positiv auf Körper, Seele und Geist – Bedeutungen, die bislang kaum im allgemeinen Bewusstsein verankert sind und leider auch für viele Menschen kaum mehr wahrnehmbar sind, weil ihnen die Verbundenheit fehlt – die Verbundenheit zur Natur und zu sich selbst.
Daher ist es uns ein großes Bedürfnis, diese vielfältigen Aspekte nicht nur kognitiv zu vermitteln, sondern auch Wege zu finden, die Sinne der Menschen zu berühren und ihre Verbindung zu sich selbst und der Natur wieder erlebbar und spürbar zu machen. Denn wer sich verbunden fühlt, fühlt sich nicht nur gehalten und getragen, sondern auch aufgerichtet in sich selbst und seiner Individualität und fühlt sich doch gleichzeitig als Teil eines Großen und Ganzen.
Wir sind überzeugt, dass „Fiorente“ ein Ort ist, der Seele und Herzen berühren und öffnen kann, sei es durch die heilsame Wirkung der Natur und des Olivenhains, sei es durch die Stille oder bewusstseinsfördernde Gespräche, sei es durch die Weite und Schönheit der Landschaft oder die vielfältigen Räume und Möglichkeiten, sich selbst zu erfahren und auszuprobieren oder sei es durch die Kraft der achtsamen Berührung in Achtsamkeitsmassagen, was auch immer.
Denn die Öffnung von Herz und Seele lässt sich weder planen noch erzwingen. Es braucht dafür vor allem Achtsamkeit und Raum für den Prozess:
Raum, in dem nicht nur Fragen Platz haben, sondern auch Gefühle, Beobachtungen und Interessen, für die sonst im Alltag kaum oder wenig Zeit und Verständnis ist und die daher oft einfach verdrängt und vernachlässigt werden (müssen). Deshalb brauchen wir Menschen neben Arbeit und Leistungsorientierung auch Phasen der Stille und Zeiten zum Reflektieren und Träumen sowie Räume und Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren und zum Ausdruck zu bringen – einfach, zweckfrei, ohne Ergebnisorientierung, ohne Druck – Räume für das ´Nichts` also. In diesen Räumen des ´Nichts` passiert aber keineswegs nichts – es ist wie ´einen Schritt zurückzutreten`, um besser sehen zu können. Und es entsteht dadurch eine Art Vakuum, ein Raum für Intuition und Kreativität und die Möglichkeit, sich selbst wahrzunehmen und zu erkennen – aus sich selbst heraus – ohne Rolle und ohne soziale Maske.
Angela und Marcus am 1.12.24, Castiglion Fiorentino, Arezzo